Interview mit Luke Comer, Gründer und Gesellschafter der Comer Group, Berlin

Was verbirgt sich hinter der Comer Group?

Nach meiner Ausbildung zum Handwerker habe ich in den 1970er bis Anfang der 1980er Jahre auf Baustellen in Irland und Großbritannien gearbeitet. Zusammen mit Geschäftspartnern haben wir dort Wohnungen und Häuser renoviert und saniert. Damit verdiente ich das Startkapital für mein eigenes Unternehmen. Im Jahre 1984 konnte ich dann zusammen mit meinem Bruder Brian die Comer Group in Großbritannien gründen.

Von Beginn an lag unser Fokus darauf, Grundstücke zu erwerben, zu entwickeln und zu bebauen sowie danach zu vermieten oder zu verkaufen. Primär ist unser Unternehmen auf den Bereich der Gewerbeimmobilien spezialisiert, dabei haben wir insbesondere in Büro- und Geschäftsimmobilien, Hotels, Einkaufscenter und Freizeitparks investiert. Wir halten jedoch auch einige Wohnobjekte, vorrangig im Luxuswohnbereich in unserem Portfolio.

Das erste Grundstück haben wir in London erworben, das Grundstück besitzen wir immer noch. Man kann sich vorstellen, dass der damals von uns bezahlte Kaufpreis aus heutiger Sicht außerordentlich günstig war.

In den ersten Jahren waren wir nur in Großbritannien und Irland aktiv. Im Laufe der Zeit konnten wir unser Geschäft dann nach und nach auf andere europäische Länder ausdehnen. Mittlerweile sind wir auch in den USA und Uganda aktiv. Unser Team bei der Comer Group besteht aus erfahrenen Architekten, Bauunternehmen, Designern und Beratern. In unseren Heimatmärkten in Großbritannien und Irland gehören wir mittlerweile zu den führenden und erfolgreichsten Unternehmensgruppen, die auf Grundstücksinvestitionen spezialisiert sind.

Wie lange sind Sie bereits in Berlin tätig?

Nach den erheblichen Preissteigerungen der Immobilien in Irland und insbesondere in London haben wir uns in 2006 entschieden, auch in Deutschland zu investieren. Es ist der größteMarkt in Europa, der Grundstücksmarkt war stabil und längst nicht so überteuert wie in unseren Heimatmärkten. Insbesondere Investitionen in Gewerbeimmobilien versprachen mittel- und langfristig interessante Anlageobjekte zu werden.

Begonnen haben wir dann mit dem Kauf eines Gewerbegrundstückes in Lampertheim, welches an Kaufland vermietet war. Auch die Pyramide an der Landsberger Allee, der Hauptsitz unserer Unternehmen in Berlin, konnten wir in 2006 erwerben. Innerhalb von nur 1-2 Jahren haben wir durch diverse Zukäufe ein umfangreiches Immobilienportfolio in Deutschland aufgebaut. Insgesamt investierten wir in 40 Einkaufszentren und Grundstücke mit einem gesamten Volumen von Mio. EUR 400. Einige Immobilien haben wir mittlerweile wieder veräußert.

Aktuell werden durch die Comer Group und ihre Tochtergesellschaften in Deutschland 21 Objekte in teilweise sehr lukrativer Lage verwaltet. Dabei richtet sich das Engagement der Investoren nicht nur auf den Erwerb von vorwiegend Einkaufszentren und Büroflächen, sondern auch auf Wohnimmobilien in nahezu allen Teilen Deutschlands.

Wie sehen Sie die derzeitige Entwicklung auf dem Immobilienmarkt in Berlin?

Derzeit scheinen die Preise für Immobilien in Berlin abgekoppelt von den wirtschaftlichen und historischen Daten zu sein. Eine nachvollziehbare und angemessene Preisbildung auf dem Immobilienmarkt ist nur sehr schwer zu erkennen.

Nach unserer Erfahrung müssen z. B. die Preise von Eigentumswohnungen zwischen dem 4 bis 5-fachen des durchschnittlichen Jahresgehalts eines Beschäftigten liegen, damit diese finanziert werden können und eine gesunde Wertentwicklung erwartet werden kann. Sicherlich führt der Mangel an Wohnraum und die niedrigen Zinsen dazu, dass diese Berechnung nicht mehr uneingeschränkt gilt. Mein Eindruck ist dennoch, dass in weiten Teilen Berlins die Preise ganz erheblich über einem noch angemessenen Preis liegen. Ich bezweifle auch, dass der politisch vom Berliner Senat geplante Mietenstopp für 5 Jahre an dieser Situation viel ändern wird.

Die aktuelle Situation erinnert mich ganz deutlich an die früheren Spekulationsblasen im Immobiliensektor in Irland und London, die ein Grund für die spätere Finanzkrise in 2007/2008 waren.

Unter anderem aus diesem Grunde, aber allen voran aus Liebe zu den Pferden, haben wir in den letzten Jahren die Chance genutzt und unsere Immobilien veräußert und damit unseren Bestand sowohl in Berlin als auch in Deutschland deutlichreduziert.

Nun kann ich mich voll auf mein weiteres Geschäft konzentrieren – dem Pferderennen, was natürlich viel Zeit in Anspruch nimmt.

Wie kam der Kontakt mit UHY zustande und wobei können wir Sie besonders unterstützen?

In 2009 suchten wir einen neuen steuerlichen Berater für unsere Unternehmensgruppe. Durch einen Geschäftskontakt haben wir dann UHY Lauer & Dr. Peters KG kennengelernt. Im ersten Schritt hat UHY in unserer Zentrale in der Landsberger Allee die zum Teil unerledigten Buchhaltungen und Steuererklärungen der Vorjahre für die in Deutschland tätigen Unternehmen aus unsererGruppeaufgearbeitet und uns der Vorjahre für die in Deutschland tätigen Unternehmen aus unserer Gruppe aufgearbeitet und uns bei der laufenden Buchhaltung personell unterstützt.

Wir haben UHY im weiteren Verlauf unserer nunmehr 10-jährigen Zusammenarbeit als zuverlässigen und flexibel agierenden Partner kennengelernt, der uns auch bei steuerlichen Sonderthemen wie Betriebsprüfungen, share-deals und asset-deals berät. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

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